Morz und wie er die Welt sah...

Montag, August 31, 2009

Kolumbien - Stefan war uebern Berg

Liebe Freunde,

Ich merke gerade, dass die Abstaende, in denen ich euch schreibe, immer laenger werden. Vielleicht liegt es daran, dass immer weniger Eindruecke hier neu fuer mich sind, ich mich also einlebe, oder daran, dass ich inzwischen mehr zu arbeiten habe.


Parque del Café


Oder meine Wochenenden waren einfach nicht spektakulaer genug. Naja, das stimmt zumindest fuer das vorletzte. Da entschied ich mich naemlich, nach 2 Wochenenden pausenlosem und kostenintensivem Reisen, mal Seele und Beine baumeln zu lassen, und in Armenia zu bleiben. Armenia, die Hauptstadt des kleinsten Bundeslandes Kolumbiens, ist eine der wichtigsten Kaffeeproduzenten Kolumbiens. Eigentlich dreht sich alles hier um Kaffee: Cafés, Kaffeeplantagen, Strasse des Kaffees, Kaffeeplatz, (Schoenheits-)Koenigin des Kaffees usw. Und so gibt es eben auch einen Parque del Café. Dorthin machten sich auf Monika, weltreisende Aerztin aus der Schweiz, und Emilia, etwas in ihrer eigenen Welt lebende polnische Fernerkundlerin, den Parque del Café zu besuchen. Am Eingang fanden wir schnell heraus, dass es sich bei dem Park weniger um Kaffeeanbau dreht als um Achterbahnen, Riesenraeder und Wasserrutschen. Kolumbien hatte in Ermangelung eines Disneylands kurzerhand diesen Freizeitpark aus dem Boden gestampft, na auch gut. Immerhin gab es ja ein Museum ueber Kaffee. Nur war das wegen Renovierung geschlossen, wie wir drinnen herausfanden. Mmh, hatte sonst noch etwas direkt mit Kaffee zu tun? Wir wanderten also den Kaffeepfad hinunter durch Kaffeepflanzen unterschiedlicher Art und erreichten bald die Kaffeehalle, in der wir uns die „Show del Café“ anzuschauen gedachten. Auch die hatte zwar nur begrenzt mit Kaffee zu tun, war aber sehr klasse: Wir sassen also auf Plaetzen wie in einem Fussballstadion und schauten auf eine geschlossene Buehne. Nichtsdestotrotz war die Stimung schon am Siedepunkt, denn 2 Reisegruppen aus unterschiedlichen Regionen des Landes hatten an gegenueberliegenden Seiten Platz genommen und starteten ihre Schlachtgesaenge. Irgendwann stand ein Muttchen mit grauem Haupthaar in der ersten Reihe auf und mimte den Dirigenten/Anheizer. „Jetzt ihr!“ „Und jetzt ihr!“ „War das alles?“ Ab diesem Moment erwartete ich eigentlich keine Buehnenshow mehr, sondern den feierlichen Einzug der Bremerhaven Penguins oder von Eisern Union. Der Vorhang oeffnete sich und es erschienen: 4 Paare in oppulenten Trachten, die traditionelle Taenze vorfuehrten. Erst war ich enttaeuscht, dann verwundert, und schliesslich beeindruckt. Denn die Taenzer und Buehnenbilder verstanden es mit Tanz und Akrobatik irgendwo zwischen DDR-Fernsehballet und chinesischem Staatszirkus, eine ganze Situation zu schildern, z.B. der Markt in Armenia um 1830 mit verkauften Waren, verkauften Braeuten und spitzfindigen Haendlern, und anhand dieser Situationen, das Leben in Kolumbien der letzten 200 Jahre anhand der Geschichte des Kaffee darzustellen. Fast ganz ohne Worte. Sehr cool. Nur war das Fotographieren bei Einzug der Kamera verboten. Schade.


Danach fuhren wir mit dem Kaffeezug (Tren del café) einmal um den Freizeitpark und genehmigten uns einen Kaffee im Café Hugo Valdez. Nunja, Emilia, denn ich hatte nach langem Suchen eine Mitstreiterin im Nichtkaffeetrinken im Zentrum des Kaffees gefunden: Monika. Wir genehmigten uns einen leckeren Fruchtfrappé und laechelten sanft ueber die Abhaengige(n). Emilia hatte den Wunsch, einmal mit der Achterbahn des Kaffees zu fahren und Monika und ich fanden heraus, dass wir beide bestimmt keine 10 Jahre mehr in einer Achterbahn waren. Wie ihr auf dem Photo hier sehen koennt, war es daher umso besser. Wir 3 sehen einfach so schoen scheisse auf dem Photo aus, dass ich es kaufen musste. Danach ging es wieder mit der Seilbahn und herrlichem Blick ueber das Tal von Quindio hinauf zum Eingang, der nun unser Ausgang war, und mit dem Bus zurueck nach Armenia.

Den Sonntag verbrachte ich dann groesstenteils literarisch: Ich schrieb einen Brief an Julien. 15 Seiten. Tja, wenn man sich nur einmal im Jahr sieht oder schreibt, wird das zu Erzaehlende eben entsprechend laenger. Dazu verbrachte ich den halben Tag in einer tango-bespielten Bar in der Innenstadt - die Kellnerin war fast asiatisch: Bevor man richtig sitzt, wird man schon beraten, ob der regionalen Koestlichkeiten, sie verbleibt am Tisch, bis man bestellt und danach sieht man sie nie wieder. Und am Nachbartisch zwang der Liebeskummer und das viele Bier den Kopf eines Gastes auf den Tisch. Den anderen halben Tag schrieb ich den Brief nochmal sauber ab und quatschte mit meiner Gastfamilie.


Der Pool


Ansonsten verging die Woche, wie meistens, recht ereignislos. Am Mittwoch hatte sich meine tropfende Nase ausgetropft, so dass ich mich endlich in den unieigenen Pool werfen konnte - ich beweg mich ja sonst nicht viel. Und so zog ich meine Bahnen und riss meine 1000m runter. Mit Badekappe. Ist hier Pflicht. Mit Sonnencreme eincremen auch. Die Stellen, die ich vergessen/nicht erreicht habe, ergaben eine nettes Muster auf meinem Ruecken am naechsten Morgen. Vielleicht haette ich damit ja Fintenklecksraten spielen koennen. Was sehen sie in diesen roten Flecken? Einen Schmetterling! Den Kommunismus! Hautkrebs! Naja, das naechste Mal lass ich mich eincremen. Macht sowieso mehr Spass....


Eiriks letzter Abend


Am Donnerstag schliesslich brach Eiriks letzter Abend hier an. Eirik ist weit gereister, norwegisch/daenischer Schoenling und nebenbei Medizinstudent und wir waren zusammen in Medellín. Und nun waren wir zusammen in der Kneipe. Und 10 andere Kolumbianer und Auslaender ebenso. Es war der typische Ich-weiss-noch-nicht-was-ich-heute-Abend-machen-werde-Biergarten direkt vor der Tuer der Uni und er diente schon seit Generationen dem Brainstorming. Wir entschieden uns auf Draengen Emilias fuer eine salsebespielte Bar gegenueber, wo auch andere Getraenke als Bier gereicht wurden. Drei Bier spaeter wurde diese fuer zu dunkel befunden und wir zogen weiter in eine Salsatek. Dort orderte Eirik, als erste Amtsandlung, eine Flasche Rum fuer alle und dem Gedaechtnisverlust stand nichts mehr im Wege. Melanie hing neben mir, mit einem Arbeitskollegin quatschend, bald in den Seilen und ich unterhielt mich den ganzen Abend locker mit Marisol, meiner Salsalehrerin in spe (mal sehen, ob das mit mir Tanzmuffel was wird) und Anna, einer herrlich verpeilten, frisch aus Wien importierten Biologin. Der Rest bewegte sich auf der Tanzflaeche mehr oder weniger optisch ansprechend. Gegen 2 Uhr brach ich Partypuper dann die Rumba ab, wuenschte Eirik noch viel Spass mit seinem fuer den Zwischenstopp in Miama gemieten Ford Mustang und ein Taxi lud mich vor der Haustuer ab. Und warum schreib ich euch das? Nur weil sonst die Woche nicht viel passiert ist, und ihr ruhig wissen sollt, dass ich die Abende nicht nur lesend oder DSDS-guckenderweis zu Hause verbringe. Wenn ihr mehr Kultur in den Reiseberichten wuenscht, bitte einen Antrag in dreifacher Ausfuehrung an: Stefan Moritz, Dicht am Dschungel 13, 0815 Links von Berg, Kolumbien.


Gitarrenspiel


Okay, noch etwas Spannendes ist mir am Freitag passiert. Als ich vom Mittagessen zurueck kam. Wie immer herrschte in meinem Labor innerhalb der „heiligen“ Mittagspause die Lebensfreude einer 2000 Jahre alten Gruft. Nur diesmal war etwas anders. Eine Gitarre erklang. Ich folgte diesen ungewohnten Lauten wie dem Gesang einer Sirene. Im Buero von John Jairo, dem frueher schon beschrieben Metalverliebten und holistisch veranlagten Prof in meinem Labor, wurde ich fuendig. Ronny, ein Elektroingenieurstudent, dessen Angebot auf einen Besuch und Gitarrenspiel bei ihm zu Hause ich in der ersten Woche abgelehnt hatte, sass dort auf einem Stuhl, mit John Jairo als Publikum und bewegte seine Finger ueber die Saiten wie ein junger Gott. Hat jemand die Toccata und Fuge d-moll schon mal auf einer Gitarre gehoert? Oder Carmina Burana? Ich jetzt schon. Beeindruckend. Seine Kunst liegt in der Interpretation. Bei einem Stueck eines Komponisten aus Paraguay, welches „Die Kathedrale“ heisst, entstanden bei Ronnies Interpretation tatsaechlich Bilder religioes mythischer Gebaeude im meinem Kopf. Ich war wirklich ueberwaeltigt. Ein Jammer, dass er nie etwas in seinem Leben aufgenommen hat. Falls als jemand von euch zufaelligerweise Kontakt zu einem kolumbianischen Plattenstudio hat: Ich bring den Mann unter Vertrag.


Ibagué


Als ich danach meine Professorin auf die Frage nach dem Ziel meines Wochenendes antwortete – Ibagué – entgleisten ihre Gesichtszuege. Ich fragte sie, was denn an Ibagué so schlimm sei....so haesslich und dreckig wie Buenaventura? Sie sagte: „Immerhin hat Buenaventura noch Charakter!“ Harte Worte. Ich macht mich trotzdem auf den Weg, mit einem minimalen Plan und Melanie (der Dame aus Jena) an meiner Seite, in einem Rotzkocher von einem Bus ueber den bisher schoensten Pass in den Anden. Ibagué liegt naemlich „nur“ auf der anderen Seite der Berge. Melanie wollte die Austauschstudenten besuchen, die sie auf ihrer Tour nach San Agustín kennengelernt hatte, und ich Bernard. Bernard ist der IAESTE-Chef hier in Kolumbien und wir kennen uns von den GCs in Lissabon und Warschau. Er ist einer der lebensfreudigsten Professoren, die mir je untergekommen sind und ist gluehender Verfechter des globalen Kulturaustauschs. Als gebuertiger Belgier spricht er fliessend franzoesisch, hollaendisch, deutsch, englisch, spanisch und ein bisschen italienisch. Ausserdem ist die Chefin des Fremdsprachenzentrums der Uni seine Frau. Die hilft ihm bei den restlichen Sprachen dieser Erde. Von der Erscheinung und der Art kommen mir immer Bilder von Ruxi (Jan Buddeberg) in 30 Jahren hoch, wenn ich ihn sehe. Aber genug der Einfuehrung!


Mein Bus war spaet und ich also ebenso in der Uni. Bernard hatte mir geschrieben, dass er nur bis 10.30 Zeit haette, weil er danach einen Termin hatte. Ich stand 10.25 auf seiner Matte. Und so war die einzige Moeglichkeit weiterzuquatschen, ihn auf seinen „Termin“ zu begleiten. Der „Termin“ waren etwa 200 Eltern der Studenten der Uni und Bernards Aufgabe war, ihnen zu erklaeren, warum ihre Kinder ein Semester oder Praktikum im Ausland verbringen sollten. Kurzerhand schob man mich hinter das Rednerpult und Stefan stammelte sich einen auf spanisch ab, ueber sein Praktikum in der Uni von Quindio, und was der kulturelle Austausch, die Arbeit der Wissenschaftler hier und die Auslandserfahrung fuer ihn bedeutete. Mein roter Kopf brachte vermutlich den extrastarken Beifall und alle waren gluecklich. Danach eroeffnete mir Bernard noch, dass die groesste Gefahr fuer Auslaender in Kolumbien nicht von der FARC oder vom Kokain ausgehe, sondern von den kolumbianischen Frauen. Ihn hatte es vor Jahrzehnten erwischt und nach ihm heute wieder einen Belgier: Kevin. Kevin sagte mir nichts, aber eine Stunde spaeter verstand ich. Zuerst verabschiedete ich mich jedoch von dem netten Ehepaar und versuchte Melanie zu erreichen. Wir hatten ja abgemacht, dass ich zu ihr fahre und mich nun in ihr Wochenendprogramm mit einklinke. Als sie beim dritten Anruf ran ging, erklaerte sie mir, dass es extrem unpassend sei, wenn ich nun bei ihr auftauchen wuerde und wir uns spaeter sehen wuerden. Ich glaub, die Freunde aus San Agustín waren geschrumpft auf einen speziellen Freund.


Naja, ich stand nun also da, in einer Stadt, ueber die ich nichts wusste, die nicht in meinem Reisefuehrer existierte und von der ich nicht wusste, wo innerhalb der Stadt ich mich befinde. Also trabte ich kurzerhand zurueck zum international office, in der Hoffnung, Bernard noch zu erwischen und ueber Sehenswuerdigkeiten auszuquetschen. Aber ich traf stattdessen Jessica. Jessica hatte am Nachbartisch von uns in Warschau den Praktikaaustausch fuer Kolumbien organisiert. Ein schickes Partygirl, dass ich meistens abends, gut beschwipst, in den Armen eines Belgiers traf und daher nur selten mit ihr quatschte. Und nun verstand ich. Der Belgier hiess wohl Kevin. Sie rief bei ihrer Haushaltsdame an, bestellte ein Gedeck mehr und lud mich kurzerhand zu ihr zum Mittag ein. Ich war gerettet. Dort lernt ich auch ihre Grossmutter kennen, eine Landschaftsmalerin von einigem Talent, ihre 7 Jahre alte Tochter Valeria und Kevin. Und ich wurde sofort integriert und von einem zum anderen Teil der Familie gefahren, um vorgestellt zu werden. Wir fuhren nicht meinetwegen, sondern um die Geschenke fuer Valeria abzuholen, denn sie hatte heute Geburtstag. Es wurden Disney‘s Monopoly, Teile einer Barbie-Wohnung und Plastik-Ponies mit wechselbaren Schuhen auspackt und von leuchtenden Kinderaugen begutachtet. Nicht nur den Augen von Valeria, denn inzwischen hatten sich auch 2 Freunde eingefunden. Zusammen fuhren wir in die lokale Shopping Mall und Kevin und ich hatten einen Heidenspass mit den Kindern im Autoscooter (ja, nach einer Pause von 10 Jahren bei der Achterbahn, bin ich nun auch zum ersten Mal seit langem wieder Autoscooter gefahren. Mal sehen, wann die naechste Geisterbahn auf dem Programm steht.), am Luftkissentisch und beim Rennenfahren auf den Motoradautomaten. Gluecklich darueber, so einen schoenen, spassigen Tag gehabt zu haben, lud ich alle zum Eis essen in der Naehe von Jessicas Haus ein. Inzwischen haette ich auch wieder zu Melanie stossen duerfen, entschied mich aber dafuer, den Abend mit Jessica und Kevin zu verbringen, denn auch Jessica hatte vor kurzem Geburtstag gehabt und wollte das Feiern nun mit ein paar Freunden nachholen. Und so stiegen wir ins Auto, und machten quasi eine Stadtrundfahrt, denn in Kolumbien kauft man die cerveza in einer cervezeria, carne beim carnicero, carbon (Holzkohle) in der carboneria (Kevins und meine Erfindung fuer den Typen, der in seinem Haus nur Holzkohle verkauft) und Gemuese (Tomaten und Zwiebeln, auf Anraten von uns Europaeern, denn Gemuese essen Kolumbianer nicht freiwillig. Schon gar nicht auf einer Party.), Limonen, Aguardiente und Brausepulver im Supermarkt. Brausepulver? Ja, beim Erblicken meiner Wenigkeit erinnerte sich Jessica sofort an den deutschen Tisch auf dem International Evening in Warschau, wo man Korn Ahoi (auf Timos und Gerhards Vorschlag hin) zu trinken pflegte und so gab es heute Aguardiente Ahoi! Gefeiert wurde bei Maria, einer Freundin, deren Sohn im Bett und deren Eltern ausser Haus waren. Und es war ein schoenes Haus. Voller Tinnef und Schruz, aber dafuer individuell geschnitten und mit einem grossen Grill im angrenzenden Garten gesegnet. Nach einer halben Stunde stand es Gemany 1 : Colombia 0 im Anzuenden des Grills ohne Grillanzuender (Zeitung und Pusten gewann gegen Kerze und Abwarten) und das leckere suedamerikanische Fleisch war bereit, auf den Grill gelegt zu werden. Das Bier war auch kalt und der Aguardiente geoeffnet. Also nug. Und so endete der Abend bei Maria und Jessica mit einem Taxi, welches mich gegen 3 Uhr morgens zu einer Disko fuhr. Dort traf ich auch kurz eine beseelt grinsend und glueckliche Melanie wieder und lernte Néstor kennen. Jessica hatte ihn angerufen, ob dass er sich um meine Unterkunft kuemmern wuerde. Wie sich herausstellte, war Néstor ein spanischer IAESTE-Praktikant aus Barcelona, der in Bogotá arbeitet und ebenso fuer das Wochenende in Ibagué zum Partymachen war. Jessica und er hatten sich an der karibischen Kueste kennengelernt. Und so kam es zu einer IAESTE-typischen Schlafsituation. Ganz einfach: Néstors Kumpel Filipe, aus Brasilien und ebenso IAESTE-Student (wer 2006 Kontakt mit den Berliner Trainees hatte, kennt ihn vielleicht), hatte die Nacht zuvor am Busbahnhof den Schluessel zu einer Wohnung von tschechischen Studenten bekommen, die diese von einer Mutter mit Kind gemietet hatten. Da aber weder Mutter mit Kind, noch Tschechen uebers Wochenende in Ibagué waren, hatten Filipe und ich einen Schlafplatz. Ich bekam das ehemalige Kinderzimmer. Bei einer Empanada in einer nahen gelegenen Wohnung (in der Néstor schlief, aber die Beschreibung der Zusammenhaenge dieser Wohnung wuerde den Rahmen sprengen) liessen wir den Abend ausklingen und entschieden, das interessante Gespraech am naechsten Morgen um 10 Uhr fortzusetzen.

Am naechsten Morgen fand ich auf Anhieb die Dusche, nur kein warmes Wasser. Und so konnte man mich ein paar Grunzlaute und eine halbe Stunde spaeter durchaus wieder zu der Spezies Homo sapiens sapiens zaehlen. Per Telefon weckten Filipe und ich Néstor und warteten das Ende seiner Menschwerdung in einer nahegelegen Baeckerei bei Croissant (die haben hier Kaesefuellung, berx) und frischem Saft ab. Gemeinsam bewegten wir uns dann spaeter auf Rat einer mir unbekannten Quelle mit dem Bus in ein angeblich schoenes Dorf in der Naehe von Ibagué. Ich sag „angeblich“, da wir das Dorf ob guter Gespraeche verpassten und uns eine Stunde spaeter in spektakulaerer Landschaft an der Endhaltestelle in den Bergen wiederfanden. Eigentlich waren wir schon ganz in der Naehe des Nevado del Tolima, eines der hoechsten Berge dieser Gegend, der ein guter Freund des Nevado del Ruiz ist, den ihr im naechsten Bericht kennenlernen werdet. So schlenderten wir die Strasse entlang durch die Berge, schaekerten mit der oertlichen Suessspeisenverkaeuferin und trafen irgenwo mitten in der Pampa einen guten serbischen Freund von Néstor. Der hatte sich auf aehnliche Weise hierher verlaufen. Nur warum er in Kolumbien war, konnte ich wegen meiner schlechten Spanischkenntnisse nicht feststellen. Ein paar Stunden spaeter und 300m tiefer setzten wir uns wieder in Bus nach Ibagué; welcher prompt, nachdem er proppenvoll war, zusammenbrach. Der Fahrer erforschte waehrend des Ausrollens mit pruefendem Blick den Inhalt der sich neben seinem Sitz befindenden Motorhaube und schuettelte verzweifelt den Kopf. Irgendwie passten wir doch alle in den naechsten Bus und ich erreichte gegen 17Uhr den Busterminal. Nachdem ich mich von Filipe und Néstor gluecklich verabschiedet und in 2 Wochen in Bogotá verabredet hatte, gings zurueck durch die Berge. Oben auf dem Pass „Las Lineas“ hatte ich dann meine Geisterbahnfahrt durch die Wolken bei Nacht. Immer wieder tauchte eine brennende Dose am Strassenrand auf, die kennzeichnet, dass ein Truck liegen geblieben ist. Oder Motorraeder ohne Licht tauchen ploetzlich auf. Und weil ich einen grossen Bus erwischt hatte, war mir in Armenia speiuebel, aber ich war gluecklich.


An dieser Stelle moechte ich kurz meine Dankbarkeit gegenueber Menschen wie Jessica, Néstor und Filipe zum Ausdruck bringen. Menschen, die spontan einen Teil ihrer selbst geben, um selbst ihnen unbekannten Menschen, wie ich es fuer sie war, vorbehaltlos an ihrem Programm, Weg, Leben teilhaben zu lassen. Toll, dass es so etwas gibt. Und 90% dieser Menschen, die ich kennengelernt habe, arbeiten fuer IAESTE. Deswegen laesst mich das Programm nicht los.


Aber ich will euch nicht weiter mit sentimentalen Gelaber langweilen. Ich hoffe, ihr hattet Spass am Lesen und hoffe es geht euch gut. Mir jedenfalls schon. Und ich freue mich schon tierisch aufs Rumreisen, was in gut 2 Wochen endlich mit Jimmy’s Ankunft losgeht. So, und jetzt beginnt eine neue Woche. Euch noch eine schoene Zeit und bis bald,


Stefan


:::::::::::::::: Die Photos wurden freundlicherweise von Néstor zur Verfuegung gestellt::::::::::::::::

Freitag, August 21, 2009

Kolumbien - Der Pazifik

Hallo Freunde der Nacht,

ich bin hier wieder etwas rumgekommen. Letzten Montag im Mittelalter hat bestimmt auch wieder irgendein Kolumbianer die Welt veraendert, denn nun ist er ein Feiertag. Und ihr kennt mich. Drei Tage Zeit und nichts zu tun, d.h. ich hau ab und schau mir das Land an. Den Norden hab ich schon etwas gesehen, also ging es dieses Mal nach Sueden. Oder Westen. Erst nach Sueden, dann nach Westen. Aber fangen wir mal methodisch an.

Mein Ziel hiess Buenaventura und zum ersten Mal waren sich alle befragten Kolumbianer einig: Buenaventura ist haesslich, dreckig und nicht gerade der Platz, an dem man seine Kinder allein lassen sollte! Ich denke, die Antwortflut der anderen Auslaender auf meine Wer-will-mitkommen-Mail hielt sich deswegen in Grenzen, weil ich das ehrlicherweise auch so schrieb. Aber meine inzwischen treue Reisebegleitung Ellen rief mich am Abend vor der Abfahrt an und schloss sich mir an. Baptisten sind furchtlos! Liegt wohl am Glauben.

Wir brachen also Samstag frueh mit einem Kleinbus in Richtung Cali auf und erfreuten und schon kurz hinter Armenia an ebenen Strassen und tollen kleinen runden Huegeln in der Landschaft. Nach etwa 2 Stunden erreichten wir Buga, besser gesagt irgendeinen Strassenrand kurz vor Buga, an dem uns der Busfahrer rauswarf, um nicht in den Ort hineinfahren zu muessen. Von Buga aus fuehrt die einzige Strasse durch die Westkordilleren in Richtung Buenaventura. Der Fahrer unseres Vans (es wollten wohl auch wenige Kolumbianer nach B.) bekam wahrscheinlich einen Preis dafuer, dass er auf der gesamten dreistuendigen Fahrt nie selbst ueberholt wurde, wohl aber selbst 362 Autos ueberholt hatte. Auch im Tunnel. Bei Gegenverkehr. Ohne Licht. Naja, wir kamen an. Und es war heiss draussen. Das lag daran, dass wir nun nicht mehr auf 1.500m Hoehe waren, sondern am Meer. Am Pazifik, um genau zu sein. Buenaventura ist der einzige und damit wichtigste pazifische Hafen Kolumbiens, doch das war uns egal. Wir wollten ja eigentlich gar nicht hierhin, sondern in ein Boot. Dieses Boot gehoerte einer Gesellschjaft mit dem bedeutenden Namen Transjuanchaco, war etwa 8m lang, 2,5m breit und die anderen 35 Insassen machten ebenso wie wir die Erfahrung, wie sich Oelsardinen im Regal eines Supermarktes fuehlen. Aber es gab Rettungswesten und die Aussicht war atemberaubend. Erst gab es ausgedehnte Mangroven mit Silberreihern und Stelzdoerfern, dann schroffe Felsen und Felsinseln mit ueberbordender Vegetation. Und ueber dem Meer schwebten Pelikane. Toll. Langsam naeherten wir uns einem Haufen verrosteten, schwimmenden Metalls. Kurz bevor wir anlegten, gab sich das Ding als Fischtrawler zu erkennen. Was fuer ein Seelenverkaeufer. Und der Fahrer unseres Schnellbootes uebergab dem Kapitaen ein blitzblankes Zahnrad und der Groesse eines Kinderfahrradreifens. Was fuer ein Kontrast. Wir fuhren weiter an der Kueste entlang, im Westen faerbte sich langsam der Himmel rot, und erreichten nach etwa eine Stunde spaeter unser Ziel, die Bucht vor Juanchaco. Und was sahen unsere entzuendeten Augen? Einen Wal! Stefan hat einen Wal gesehen! Das erste Mal in seinem Leben! Mit schoenem grauen Ruecken! Da war einer aber gluecklich.

Juanchaco selbst in ein Fischerdorf, voll mit liebenswuerdigen schwarzen Menschen. Hier ist jeder schwarz, weil ausser geflohenen und befreiten Sklaven hier vor 200 Jahren keiner wohnen wollte. Die Haeuser stehen auf Stelzen, die Menschen essen Fisch und der einzige Dorfpolizist wird von jedem auf ein Bier eingeladen. Ellen gefiel das Dorf ebenso wie mir und so verstanden wir nicht, warum sich die Touris (nur Kolumbianer, keine Auslaender weit und breit) ins Nachbardorf Ladrilleros schippern liessen (hier gibt es nur 2 Doerfer, ansonsten Dschungel, Meer und Himmel soweit das Auge reicht). Wir jedenfalls machten es uns in Juanchaco gemuetlich und finden an, die Unterkuenfte abzuchecken. Alle 3. Und nur eines hatte ein Zimmer mit 2 Betten. Leider standen noch weitere 4 Betten in diesem Zimmer, die wir mitbuchen mussten. Alles roch ein bisschen muffig, aber bei 6000mm Regen im Jahr auch kein Wunder (zum Vergleich: Sumatra hat 3000mm und Potsdam 570mm). Zufrieden mit unserer Wahl setzten wir uns bei einer alten Dame ins Restaurant, assen Fisch (mit Reis und Patacón, wie alles in Kolumbien) und schauten kleinen schwarzen Kindern beim Fangespielen im Sonnenuntergang zu. Als ich spaeter ins Bett ging, fing es an zu regnen. Beeindruckender, tropischer Regen. Und der Donner brachte mich mehrfach auf die Idee, ich sei unter einem Artilleriegeschuetz eingeschlafen.

Der naechste Tag fing da an, wo der andere aufgehoert hatte: Mit durchgehendem Starkregen. Die Fischer schauten verstohlen durchs Fenster und flickten weiter ihre Netze im Haus. Ich setze mich auf unsere Veranda, genoss den faulen Tag und den Regen und schrieb einen Brief. Nur meine hibbilige Reisebegleitung hatte Tatendrang. Und das unbaendige Bedurefnis, ihren Freund anrufen zu muessen. Es gab in diesem Nest sogar einen Computer. Mit Internetanschluss. Wir machten uns also auf den Weg und als wir durchnaesst den Internetfachbetreuer des Dorfes um Einlass baten, sagte er uns, wenns regnet, gibt es keine Internetverbindung. Die besteht nur bei Schoenwetter. Schwarze Katze, weisser Kater laesst gruessen: "Giess mal den Telefonmast!" Wir trollten uns also wieder.

Am fruehen Nachmittag dann klarte es etwas auf und wir konnten schliesslich hinunter zum Hafen, um den eigentlichen Grund der Reise anzutreten: Wale beobachten! Also wieder rein in die Schaluppe und bei aufgewuehlter See raus auf den Pazifik (Mama, du magst dich jetzt an unsere Fahrt nach Skellig Michael erinnern). Erste Versuche meiner Sitznachbarin aus Cali, die Wale mit wieder herausgewuergten Essensresten anzulocken, schlugen fehl. Doch auf einmal war am Horizont ein Blas zu sehen und unser Boot schoss dahin. Jetzt lernte ich, dass, wenn man nur schnell genug faehrt, man auch mit dem Gewicht von 30 Personen von Wellenkamm zu Wellenkamm springen kann. Weitere Personen versuchten sich in der Anlocktaktik meiner Banknachbarin. Und sie hatten Erfolg! Wieder war der Blas zu sehen. Und auch der Ruecken von einem Buckelwal. Und da noch zwei. Sogar Brustflossen, als sie sich drehten. Toll, toll, toll. Nur fotographieren ging bei dem Wellengang und Spritzwasser nicht. Einmal ist einer sogar 30m neben uns aufgetaucht. Der Ruecken war so lang wie unser Boot. Nur gesprungen ist leider keiner. Schoene sanfte Riesen. (Exkurs: Buckelwale leben normalerweise in den Polargebieten und fressen Krill. In die tropischen Flachwassergebiete kommen sie nur, um sich zu paaren und Junge zu gebaeren. Und die Flussmuendung vor Juanchaco ist eben so ein Gebiet.) Nach anderthalb Stunden Achterbahnfahrt auf Kopfsteinpflaster fing auch bei Ellen und mir das Fruehstuck langsam an, sich wieder zu melden. Doch gluecklicherweise befand unser Fahrer/Kapitaen die Fischfuetterungsaktion als erfolgreich abgeschlossen und trat den Heimweg an. Als ich bei konzentriertem Ein- und Ausatmen doch gluecklicherweise noch einmal die Augen oeffnete, tauchte 100m links vor uns ein kleiner Buckelwal sogar ab und ich konnte seine Fluke sehen.

Auf das Mittagessen verzichteten wir dann dankend und machten uns stattdessen zu Fuss auf ins Nachbardorf Ladrilleros. Auf dem Weg ueberholten uns mehrere Trecker mit selbstgebastelten Touristenanhaengern und aus Rost zusammengeschweisste Autos. Nummernschilder u.ae. gibt es hier nicht. Die 10 Minuten nach Ladrilleros ist ja die einzige Strasse im Umkreis von 30km. Ladrilleros sah genauso aus wie Juanchaco, nur ohne Charme. Dafuer hatte es einen Strand. Natuerlich passend in schwarz. Und ich bewunderte wieder die naive Freude der Kolumbianer, die an so einfachen Dingen Spass haben koennen, wie einst bei dem Meerschweinchenrennen in Bogotá. Hier bauten Vater und Sohn (beide im Erwachsenenalter) Sandburgen zusammen, ein Mittvierziger bekleckerte seine dicke Freundin liebevoll mit Schlamm und der eingegrabenen Grossmutter reichte der Enkel den Strohhalm zur Kokosmilch. Inzwischen hatte der Hunger die Erinnerung an die Wellen verdraengt und wir genehmigten uns Krabben und Austern (Ellen) und Rindergeschnetzeltes (ich); natuerlich mit Reis und Patacón. Nach Sonnenaufgang ging es zurueck in unser "Stammlokal" in Juanchaco, wo wir lesenderweis bei einem Bier den afrikanischen Rhythmen der feiernden Frauen auf der Strasse lauschten.

Montag ging es dann mit der ersten Lancha (= Schaluppe auf Spanisch) um 8 Uhr zurueck nach Buenaventura und von dort mit einem Collectivo in das nahegelegene Dorf Córdoba (bitte nicht verwechseln mit dem Córdoba in meinem Department, dem Córdoba in anderen Departments, dem Department Còrdoba oder dem geschichtlich unwesentlich wichtigerem Kalifat in Spanien). Von hier aus geht es erstmal nicht weiter. Zumindest nicht per Strasse, Wasser oder Luft. Was bleibt da noch? Genau, die Schiene. Frueher, viel frueher, gab es hier mal einen Zug. Den Bahnhof und die Schienen gibt es noch. Nur keine Zuege. Aber der durchschnittliche Kolumbianer ist ja erfindungsreich, zumindest wenn er durch die Abgeschiedenheit seiner Wohnstatt im Dschungel, wie unserem Ziel San Cipriano, dazu gezwungen ist. Und so baut man an seine Vespa eine Holzkonstruktion, mit Kugellagern drunter, die als Raeder dienen, baut eine hoelzerne Sitzbank drauf und stellt das ganze so auf die Gleise, das der Mopedhinterreifen auf der Schiene steht. Dann stelle man ein Verkaufshaeuschen mit Tickets neben die Schiene und fertig ist die kolumbianische Ich-AG. Und ich sag euch, es entsteht ein aehnlich freies Gefuehl wie beim Fliegen, wenn man so ohne irgendwelchen Halt auf Schienen durch den Dschungel fegt. Ab und zu tauchen Menschen und Haeuser am Damm auf, aber im grossen und ganzen pfluegt man durch wuchernden Sekundaerwald. San Cipriano selbst ist, bis auf den Dschungel, unspektakulaer. Einheimische kommen hierher, um im kuehlen Fluss zu baden und Ellen und ich wanderten einen Bach hinauf in den Wald. Nach einer Stunde waren wir durchgeschwitzt, mit Lehm/Schlamm bedeckt und Ellens Schuhe kaputt. Also retour und bei einem grossen Guanábanasaft abkuehlen. Dann gabs wieder Fisch und die Rueckreise mit Schienenmoped, Collectivo, Minivan, Bus und Taxi brachte uns wieder zurueck nach Hause. Und mein Spanisch reichte inzwischen sogar schon aus, um meinem Gastvater stotternd das verbrachte Wochenende naeher zu bringen.

Die Woche verlief ansonsten unspektakulaer. Wenig Arbeit. Nur wenn meiner Betreuerin nichts mehr einfaellt, darf ich ran: Virenverseuchte Computer, Softwareinstallation fuer Mikroskope und Schlauchwechseln an der Vakuumpumpe. Ansonsten haeng ich viel im Internet rum, falls es grad funktioniert. Heute gab es schliesslich ein paar erwaehnungswuerdige Ereignisse. Erstens gab es nach 4 Wochen endlich die Erlaubnis, dass wir Praktis (natuerlich nach Voranmeldung) auch den unieigenen Pool benutzen duerfen. Dreimal duerft ihr raten, wo ihr mich morgen in der viel zu langen Mittagspause finden werdet. Und dann seilte ich mich heute kurz nach 4 Uhr wegen Arbeitslosigkeit ab, um das lokale Goldmuseum (eigentlich das einzige Museum der Stadt), das Museo de Quimbaya zu besuchen. Meine Professorin gab mir noch Gruesse an die Museumsleiterin (eine alte Freundin von ihr) mit auf dem Weg und als ich draussen auf der Strasse stand, brach der Monsun (falls es hier sowas gibt) los. Bevor ich das naechste Taxi angehalten hatte, war ich bis auf die Knochen durch. Waehrend der Fahrt liess der Regen dann nach und kippte dann erst wieder seine Fluten vom Himmel, als ich das Taxi vor dem Museum verlassen musste. Die Museumschefin lernte ich dadurch kennen, weil sie es war, die mir freundlicherweise ein Handtuch reichte, als ich geduscht zur Tuer hereintrat. Das Museum kostet nichts, ist klein, aber sehr gut aufbereitet. Die vielen Informationen gibt es sogar auf englisch, aber spanisch lesen klappt inzwischen schon recht gut. Nur stimmten die Oeffnungszeiten im Netz nicht mehr und schon nach kurzer Zeit durchweichte mich der Regen das dritte Mal beim Warten auf den Bus zurueck in die Innenstadt. Ich weiss, warum ich mein Facebookprofil Rob McKenna genannt habe. Inzwischen ist es wieder trocken in Armenia und ich habe eine Erfolgsmeldung zu verzeichnen. Ich habe einen Platz gefunden (nach Angaben des Ladenbesitzers auch der einzige der Stadt. Ich glaube, es ist der einzige des Departments Quindío), wo man Postkarten kaeuflich erwerben kann. Der Kunsthandwerksladen war doch sage und schreibe im Besitz von 20 Postkarten. Jetzt hat er nur noch 14. Ich darf ja nicht gierig sein. Andere wollen ja auch noch welche. So, und jetzt muss ich nur noch entscheiden, ob ich sie hier schreibe, oder mitnehme. Das Briefmarkenproblem ist ja noch nicht vollstaendig geloest.

Aber das wird meine Sorge an einem anderen Tag sein. Ich wuesche euch jedenfalls noch eine entspannte Nacht und faszinierende Traeume. Macht es gut und: Carpe diem,

Stefan


::::::::::::::::: Die Photos wurden freundlicherweise von Ellen zur Verfuegung gestellt:::::::::::::::::

Donnerstag, August 13, 2009

Kolumbien - Medellín





















Guten Abend liebe Freunde,

Es ist Mittwoch und ich habe heute das erste Mal den Rechner meiner Gastfamilie belegt. Ich bin mir dessen bewusst, dass dies ein heiliges Privileg ist. Ich wuerdige es auch dementsprechend und werde bald wieder fuer meine Gastfamilie kochen.

So, jetzt aber zur meiner heutigen Geschichte. Sie handelt von Medellín. Medellín ist eine Grossstadt im Nordwesten Kolumbiens, die zweitgroesste des Landes, und bekannt geworden durch Pablo Escobar und andere Kokainbarone, und die hoechste Mord-pro-Kopf-Rate dieses Planeten. Doch das waren die Achtziger. Heute liest sich Medellín im Lonely Planet so:

“Yes, the city was the headquarters and principal killing grounds for Colombia’s cocaine cartels. But the world press forgot to report Medellín’s remarkable turnaround. Today it’s one of Latin America’s safest big cities, and also one of its most pleasant.” Ausserdem hat der Reisefuehrer auch ein paar sehr passende Worte fuer Medellíns Nachtleben uebrig: “Medellín is rivaled only by Cali as the capital of Colombian nightlife. And like Cali, plastic surgery carries no stigma whatsoever. Some say all the fake boobs are a lingering reminder of the profound influence drug lords long exerted on Medellín’s culture and aesthetic”. Und das gilt fuer ganz Kolumbien. Ich kann nur sagen: Jahrzehnte der Misswahlen, Telenovelas und beruehmter Schoenheitschirurgen hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Einen optischen insbesondere.

Nun ja, weil vor ungefaehr 200 Jahren eine beruehmte Schlacht gegen die Spanier ausgefochten wurde, hatten wir in langes Wochenende und Ellen, eine aus Giessen stammende Baptistin, die hier in Armenia Spanisch und BWL studiert, und ich machten uns am fruehen Abend auf den Weg nach Norden. Wir schafften es nicht einmal raus aus Quindío (das Bundesland, in dem ich zurzeit lebe, hat etwa die Groesse von Berlin), bevor unser Bus liegenblieb. Keine Ahnung, was los war, aber wir hatten genug Rauch im Bus, um den Fahrer nicht mehr wahrnehmen zu koennen. Draussen war die Luft zwar besser, aber kein fahrbarer Bus. Und so genossen wir gezwungenerweise einen zugegebenermassen schoenen Sternenhimmel in kolumbianischer Pampa bis ein anderer Bus derselben Gesellschaft uns aufsammelte. Natuerlich waren nur noch Stehplaetze bis zur naechsten Provinzhauptstadt zu bekommen. Dort, Pereira, verbrachten wir eine weitere Stunde mit der Beobachtung und Klassifikation der lokalen Penner, bis uns ein weiterer Bus nach Medellín zur Verfuegung gestellt werden konnte. Dieser blieb dann auch heil und der Fahrer wach, und so konnten wir doch noch eine Muetze voll Schlaf abbekommen; oder besser gesagt, eine Achterbahn voll Schlaf.

Wir erreichten Medellín gegen 3 Uhr morgens und begaben uns gleich auf die Suche nach einer Unterkunft. Ich hatte von Armenia aus 6 Hostels angeklingelt, bevor der Pleitegeier auf meinem Display erschien: Alle ausgebucht! Ein Taxifahrer gab sich alle Muehe, uns doch noch etwas zum pennen zu besorgen und hatte beim fuenften Versuch auch Erfolg. In einer Ecke der Stadt, die ich nachts nicht betreten wuerde. Eine Vitrine neben der sagen wir mal Rezeption stellte lustige Spielzeuge aus und bestaetigte meinen Verdacht, dass es sich hierbei um ein Stundenhotel handelte. Aber das Zimmer war sauber, das Klo auch und die Nachbarschaft ruhig. Gluecklicherweise war es wohl einfach zu spaet. Nur das Bett war sehr schmal und es gab nur eine Decke. Wir haben trotzdem irgendwie geschlafen.
Um 10 Uhr weckten uns Eirik (aus Norwegen/Daenemark) und Melanie (Jena) per Telefon, welche sich gestern entschieden hatten, spaeter die Nacht durch zu fahren. Ihre Augenringe waren durchs Telefon zu hoeren. Wir trafen uns im Stadtzentrum bei der geschaeftigen wie ebenso schoen gestalteten Plazoleta de las Esculpturas. Hier hatte der aus Medellín stammende Botero sein Unwesen getrieben und ich entdeckte viele Statuen, deren Kopien ich schon im Museum in Bogotá gesehen hatte: Das dicke Pferd, der dicke roemische Soldat, dessen Pimmel von fuer witzige Photos posierenden Frauen blank poliert war, die herrlich dicke Sphinx und mehrere sich auf dem Boden raekelnde dicke Frauen. Desweiteren entdeckte ich zwei weitere Austauschstudenten aus Armenia, Monika aus der Schweiz und Andrea aus Mexiko. Eirik hatte sie ueberreden koennen mitzukommen und sie hatten es ausserdem geschafft, ein 5-Bett-Zimmer fuer uns alle zu organisieren. Nach kurzem Palaver hiess der Deal, wer zuletzt nach Hause kommt, hat verloren und muss auf dem Boden schlafen.

Die ganze deutsch-englisch-spanisch sprechende Truppe setzte sich nun in die Metro (Ja, eine Metro! Wie ich finde, mal was sinnvolles, um als Drogenboss damit anzugeben! Mein Haus! Mein Schoenheitschirurg! Meine Metro! Und jetzt du!) und fuhr zur Carrera 49, wo sich heute der in ganz Kolumbien (zu Recht) beruehmte Desfile de Silleteros, der Hoehepunkt der Ferias de las Flores, abspielen sollte. Wir fanden eine gute Stelle auf einer gruenen Boeschung am Rande der Strasse und harrten der Dinge, die da kommen moegen. Nach einer Stunde meldete sich der erste Sonnenbrand und natuerlich hatte bei 6 Auslaendern niemand an Sonnencreme oder einen Schirm gedacht. Ich folgte Eiriks Beispiel und versuchte einem Sonnenstich prophylaktisch mit kaltem Bier vorzubeugen. Und das erwies sich als die richtige Taktik, denn ein Bierverkaeufer schenkte Eirik beim Anblick seiner weissen Haut aus Mitleid eine Tuete Sonnencreme. Wir waren gerettet! Ueber uns kreiste ein Militaerhubschrauber, erst mit einen riesigen kolumbianischen Flagge, die abgeseilt wurde, dann warfen sie, zur Freude der Menge, Blumen und es regnete Bluetenblaetter in vielen Farben. Eine weitere Stunde spaeter begann er: der Blumenumzug. Dafuer hatten die Bewohner der umliegenden Doerfer ueber Wochen Blumengebinde von 1,50m – 2m Durchmesser gesteckt, die nun von den Dorfclanoberhaeuptern, vom Jubel und Anfeuerungsrufen der Menge begleitet, durch die Stadt getragen wurden. Die Blumentraeger wurden immer wieder von anderen Gruppen unterbrochen: Clowns, Stelzenlaeufern, der Hundestaffel der Polizei, auf den Hinterreifen fahrende Willyz, Reiterstaffeln und natuerlich dem Militaer. Dieses praesentierte sich in unterschiedlichsten Uniformen und die vorausmarschierende Militaerkapelle spielt amerikanische und deutsche Maersche. Putzigerweise waren die militaerischen Armschwenker nie im Takt. Ein Marsch ist halt keine Salsa. Alles in allem ein tolles Spektakel in brennender Sonne, wie ein Karneval der Kulturen auf kolumbianisch.

Zu untergehender Sonne setzten wir uns dann in ein Restaurant, um bandeja paisa zu essen (in Medellín gibt es dazu sogar Fleisch!) und ich fand heraus, was das spanische Wort hígado bedeutet. Danach gingen wir zurueck ins Hotel und die Augenringfraktion beantragte Matrazenhorchdienst. Zum Glueck wollte keiner das so beruehmte Nachtleben missen ,so dass wir uns gegen 22Uhr in die beruehmte Zona Rosa aufmachten. Nach einiger Suche fanden wir einen gemuetlichen Balkon in einer Bar und liessen uns nieder. Bei Monika und Ellen fuehrte der Frust ueber fehlende Salsabars zu frueher Bettruhe, waehrend Andrea, Eirik und ich den lokalen Aguardiente bewerteten. Nach der zweiten Flasche wurde er fuer gut befunden. Das war der Zeitpunkt, zu dem mein aktueller Lieblingsberuf der Woche die Buehne betrat: der Vorsaenger. Das ist ein schmalzlockiger Typ, der bewusst die angegangensten Tische ansteuert, lateinamerikanische Schnulzen schmettert und die Gaeste mit dem Mikro bewusst auf den Pfad der Peinlichkeit fuehrt. Und das ist ein Pfad ohne Widerkehr, wie auch unsere Mexikanerin feststellen durfte. Kurz vor einem Trommelfellriss verliessen wir die Bar, schlenderten an einer Sandwichbar vorbei und taumelten in eine Disko. Der DJ holte alle Macarenas und Las Ketchups raus und wir amuesierten uns trotzdem. Weit spaeter fing sogar eine Liveband an zu spielen; und zwar Volksmusik; in traditionelen Kostuemen und im fortgeschrittenen Alter. Und die waren gut. Ich nenn es mal Mariachispeedfolk. Als Melanie, Andrea und ich uns spaeter im Taxi zurueck in Hotel fuhren liessen, begriff Eirik beim Hinterherwinken, dass er damit den Fliessenkuschelplatz fuer heute Nacht gewonnen hatte.

Um 8.50 Uhr klingelte das Hoteltelefon! Neben meinem Ohr! Scheisse! Ich ging dummerweise ran und sagte verpennt: Guten Morgen! Es dauerte einen Moment, bis ich begriff dass die Antwort natuerlich auf spanisch war. Ich verstand nur „um 9 Uhr“ und „sonst eine Nacht mehr bezahlen“. Aber das genuegte, um uns allen die Stimmung zu versauen. Mehrere „Ich kenn dich nicht, aber ich wasch dich trotzdem“-Blicke in den Spiegel spaeter, trollten wir uns und genehmigten uns erstmal ein gemuetliches Fruehstueck. Ihr kennt es schon: Arepa con queso y un chocolate! Bis auf Eirik, der den Tag mit seiner neuen Bekanntschaft verbringen wollte, folgten alle erstaunlicherweise meinem Vorschlag, heute eine Tagestour nach Santa Fé de Antioquia zu unternehmen. Der Bus brachte uns hin und wir betraten ein unglaublich gemuetlich-verschlafenes Provinzdorf im Tal des Rio Cauca. 1540 gegruendet (das ist weniger als 50 Jahre, nachdem Kolumbus das neue „Indien“ entdeckt hatte!) und seitdem im Zentrum praktisch unveraendert. Hier kaut und trinkt man Tamarinde und die alte Dorfbevoelkerung sitzt in der bruetenden Hitze des tropischen Tieflandes auf dem Dorfplatz unter schattigen Baeumen und beobachtet, was so passiert. Bei Betrachtung dieser Szenerie spulten sich mehrere Passagen des Buches „100 Jahre Einsamkeit“ ab und ich glaube, langsam habe ich es verstanden. Ich mochte die Sprache des Buches, aber der Inhalt war langweilig. Doch in diesem Moment hab ich beschlossen, es nach meiner Rueckkehr noch einmal zu lesen.

Wir verbrachten den Nachmittag schlendernd, Eis essend, Honig (ich) und Guertel (die Maedels) kaufend, den Fluss besuchend, wieder zurueck ins Dorf schlendernd und uns schliesslich in einem in einem der traumhaften Hinterhoefe gelegen Restaurant niederlassend. Hier hingen viele Gemaelde eines lokalen Kuenstlers und es gab einen gemuetlichen Schaukelstuhl, in dem ich meinen Guanabanasaft geniessen konnte. Ein Forelle spaeter ging es dann zurueck und im Bus entbrannte eine heisse Diskussion zwischen Schoepfungs- und Evolutionstheorie. Erst der Bilderbuchblick auf die Million Lichter des im Tal gelegenen Medellíns, welche alle dreckigen und haesslichen Strassen aus dem Gedaechtnis spuelte, beruhigte die Gemueter. Irgendwo auf dem Weg von Busterminal zur Metro wurde Melanie die Kamera geklaut. Aber auch das vergass sie, als wir uns zur Freude der Maedels und 10 uns bis dahin unbekannten Kolumbianern in einer Salsabar niederliessen. Ich bin zwar immer noch ein Tanzmuffel, beschloss aber insgeheim der Einladung einer Freundin in Armenia zu folgen, mir Salsastunden zu geben. Was das wird, werden wir sehen.....

Am naechsten Morgen verliessen wir das dritte Hotel in drei Tagen (diesmal hatte ich auf dem Boden geschlafen) und machten endlich einen Rundgang durch die Innenstadt. Erwaehnenswert ist vor allem der Parque San Antonio, in dem Boteros dicker Spatz, der Pájaro de Paz, also der Friedenvogel steht. Eigentlich stehen da zwei von denen. Um genau zu sein, eigentlich anderthalb. Den ersten hat naemlich ironischerweise 1995 eine Guerillabombe zerfetzt. Man hat ihn als Mahnmal stehengelassen und einen neuen daneben gestellt. Ausserdem lieferte sich eine Open-Air-Aerobiktruppe einen akustischen Wettstreit mit dem lokalen Jugendorchester, die sich clevererweise nebeneinander niedergelassen hatten. Das Erwachsenen-Sinfonieorchester fanden wir ein paar Plaetze weiter. Sie spielten irgend etwas schoenes, was ich nicht kannte. Piazzola vielleicht. Der letzte kulturelle Besuch fuer dieses Wochenende galt dem botanischen Garten Medellíns. Dieser besitzt eine Buehne und dort wurde Reggaton (die Inmusik hier, neben Salsa) gespielt. Unsere Tanzmaus Monika folgte dem Rattenfaenger von Hameln, aeh Medellín, und ward nicht mehr gesehen. Melanie, ihres Zeichens Biologin (btw, sie kennt dich, Anka), liess sich von der lokalen Spezialitaet becircen, Orchideen, und ich machte einen Spaziergang durch den Garten. Erst fand ich Souvenirstaende, dann Fressstaende, dann picknickende Menschen. Nach laengerer Suche sogar gruppierte Anpflanzungen. Botanisch ist der Garten zwar nicht, aber trotzdem sehenswert. Vor allem wegen der Leute.

Auf dem Busbahnhof angekommen, schmissen sich die anderen ein verspaetetes Mittagessen ein (Ellen war schon zurueck gefahren und die anderen hatten schon ein Rueckfahrticket), waehrend ich in der Schlange vor dem Busschalter wartete. Sie war vergleichbar mit der Schlange vor dem Louvre, die dafuer verantwortlich ist, dass ich heute noch nicht die Mona Lisa gesehen habe. Quasi eine Anakonda unter den Busschalterwarteschlangen. Kurz nachdem die anderen in ihren Bus eingestiegen waren, versuchte sich dann ein Mann vorzudraengeln. Als Antwort auf den allgemeinen Tumult sagte er, er habe ein Einzelticket nach Armenia fuer den Bus in einer Stunde zurueckzugeben, dass er leider nicht brauchen kann. *Zing* war mein Fuffzichtausend Pesoschein oben unter zwei Probleme der Welt geloest. Das Ticket war ein bisschen teurer, weil ich nicht den normalen Expressbus nehmen wuerde, sondern den Super Emperador. Der ist eine Stunde schneller am Ziel. Dass das nicht durch weniger Stopps erreicht werden wuerde, verstand ich, als der Steward (Super Emperador Busse haben sowas) dezente kleine schwarze Tueten austeilte. Er sammelte die vollen spaeter auch laechelnd ein und spuelte sie im Klo (Super Emperador Busse haben auch sowas) runter. Der Super Emperador stellt quasi den Weissen Hai in der verkehrstechnischen Nahrungskette der Westanden dar (Schlabi moege sich an unsere 32-Stunden-Expressbusfahrt auf dem Transsumatra-Highway erinnern). Apropos Nahrung. Auf Wunsch konnte man auch Abendbrot vorbestellen, was auf der Haelfte der Stecke von einer aelteren Dame (vermutlich der Mutter des Fahrers) hereingereicht wurde. Aber ausser ein paar Hartgesottenen mochte niemand freiwillig an Essen denken.

Kurz nach Abfahrt in Medellín nahm ein kolumbianisch braungebrannter Typ neben mir sein Handy in die Hand (soweit noch normal) und telefonierte (auch noch normal) mit einer Ordensschwester in Pereira (komisch, aber keine besondere Erwaehnung wert). Warum ich weiss, dass er mit einer Schwester telefoniert hat? Weil er das auf deutsch tat. Also da war ich baff! Es stellte sich heraus, dass Daniel, so hiess er, vor 25 Jahren in Kolumbien geboren wurde, von seiner minderjaehrigen Mutter Ordensschwestern in die Hand gedrueckt wurde und nach Deutschland adoptiert wurde. Nun befand er sich das erste Mal (nun ja, das zweite Mal, um genau zu sein) in Kolumbien, sprach auch nicht besser spanisch als ich und hatte gerade seine leibliche Mutter gefunden und besucht. Lebhaft berichtete er mir von dem fuer beide ueberwaeltigenden Ereignis und zeigte mir Fotos. Ich fand die Geschichte so spannend, dass ich total vergass, dass mir kotzuebel sein sollte. Er erzaehlte mir von seinem Leben bei den Schwestern, die ihm Unterkunft boten. Bei ihnen revanchierte er sich dafuer als studierter Sozialarbeiter mit der Kinderarbeit vor Ort. Morgen wuerde er seine kolumbiansche Zweitstaatsbuergerschaft beantragen und am Wochenende wieder zurueck nach Deutschland fliegen. In Pereira wurde der Bus leer und eine weitere Stunde spaeter erreichte auch ich erschoepft, etwas durchgeschuettelt zwar, aber gluecklich mein temporaeres Zuhause und umarmte nach etwas wortkarger Beschreibung des Wochenendes bald meine Matratze.

Allen, die es bis hierher geschafft haben, wuensche ich noch einen schoenen Tag und tolle Begegnungen. Carpe diem,

Stefan

::::::::::::::: Die Photos wurden freundlicherweise von Eirik zur Verfuegung gestellt:::::::::::::::